Buchtipp des Monats Januar

Cornelia Schlick | Dr. Renate Richter | Karen Ehlers, "Bewegung für Körper und Seele", 2019, Schlütersche Verlag­­

Bewegung und Mobilität sind Schlüsselfunktionen der Gesundheit und der Lebensqualität – immer mehr Studienergebnisse weisen darauf deutlich hin.

Doch wie schafft man es Bewegung mit Freude ohne Leistungsdruck in das Leben älterer Menschen zu bringen?

Die Autorinnen bieten hierfür eine Fülle an Bewegungsideen, die allesamt auf dem Praxiskonzept der Motopädagogik beruhen.

Die Konzepte der Motopädagogik oder -Geragogik (Anwendung des Konzeptes für ältere oder hochaltrige Menschen) gehen auf den „Vater der Psychomotorik“, Prof. Dr. Ernst Jonny Kiphard, zurück.

Motopädagogik ist ein ganzheitliches, pädagogisches Konzept zur Persönlichkeitsförderung mit und durch Bewegung. Diese Psychomotorische Entwicklungsbegleitung soll älteren Menschen helfen, ihre Situation besser zu meistern und den Impuls zu setzen „Hey, ich kann noch was!“

Die Autorinnen liefern hierfür verschiedenen Spielthemen, die das Wahrnehmen und Erleben fördern, aber natürlich auch Bewegungsabenteuer, die bewegen.

Es gibt zum Beispiel das Thema Steine, Wäsche, Hüte, aus dem Koffer, Sommer-Sonne-Strand, Bälle usw.

Toll finde ich am Buch, dass nicht nur die Bewegung angesprochen wird, sondern auch zuvor die Seele bewegt wird.

Bei den Themen, z.B. Steine (welche auch als „Spielmaterial“ verwendet werden), wird über Fragen auch die Biographie, die Wahrnehmung, das Gedächtnis und die Kommunikation gefördert. Die anschließenden Bewegungsspiele integrieren die Steine wieder (z.B. im Raum umherlaufen und die Steine an andere übergeben), und fördern neben der Bewegung die Geschicklichkeit und Koordination, den Rhythmus und auch die Gemeinschaft.

Abgerundet wird das Buch mit Erläuterung des Motopädagogischen Konzeptes und seinem zugrundeliegenden Menschenbild sowie Vorüberlegungen und Rituale zu den Gruppenstunden.

Man merkt, dass das Buch der Autorinnen aus vielen praktischen Erfahrungen in Alten- und Pflegeheimen entstanden ist und auf einem reflektierten fachlichen Verständnis der Motologie fußt!

 

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